Mein Filmriss mit Stephen King’s ES und dem Kentucky Straight Bourbon Knob Creek Small Batch

Oktober 2017
Mein Filmriss: Kritik zum Film "ES" nach dem Roman von Stephen King und dem Whisky Knob Creek Small Batch
Mein Filmriss: Kritik zum Film "ES" nach dem Roman von Stephen King und dem Whisky Knob Creek Small Batch

Hallo Freunde der gepflegten Unterhaltung,

es ist schon verdammt lang her, da saß ich Daheim im Schlafanzug auf der Couch und schaute meinen ersten Horrorfilm. Wir schrieben das Jahr 1996, ich war 12 Jahre jung und im Fernsehen lief die Romanverfilmung von Stephen Kings „ES“. Ein Fernsehfilm, ein Zweiteiler und glücklicherweise liefen beide Parts direkt hintereinander. Fragt mich nicht, wie ich als 12-Jähriger einen Horrorfilm schauen konnte und fragt mich bitte auch nicht, wie ich in diesem zarten Alter bis in die Puppen aufbleiben konnte. Es war halt so.

Der Film von Tommy Lee Wallace war gruselig und schockierend. Tim Curry als Pennywise war für mich so angsteinflößend, dass ich die Augen öfters zitternd fest verschlossen hatte, als gespannt weit geöffnet. Trotzdem oder gerade deshalb entwickelte sich der Film zu meinen absoluten Lieblingen. Durch ihn wurde ich zum Fan des Genres und nach meiner ganz persönlichen Horror-Premiere, schaute ich den Streifen noch etliche male.

Der Film, der mir das Gruseln lehrte!

Jetzt, knapp 20 Jahre später, sitze ich hier im Alter von 32 Jahren an meinem Schreibtisch und verfasse eine Kritik zu „ES“. Nicht das ich die vergangenen 2 Jahrzehnte gebraucht hätte, um das Gesehene zu verarbeiten. Vielmehr wagte sich ein gewisser Andrés Muschietti an eine Neuverfilmung. Mein erster Horrorfilm bekam also ein Facelifting. Der Film, der mir das Gruseln lehrte wurde neu aufgelegt. Als Mitte vergangenen Jahres die ersten Bilder vom neuen Pennywise auftauchten, war ich begeistert. Meine Vorfreude schoss in die Höhe als dann Anfang dieses Jahres erste Teaser und Trailer veröffentlicht wurden. Als es dann vergangene Woche endlich soweit war und ich tatsächlich mit Kindheitserinnerungen im Gepäck im Kino saß, blickte ich gespannt und mit großen Augen auf die Leinwand.

Der richtige Tropfen für so einen düsteren Horrorfilm …

Während ich diese Zeilen in die Tasten tippe, gönne ich mir übrigens den Kentucky Straight Bourbon Knob Creek Small Batch Patiently Aged. Seinen Namen hat der in neu gekohlten Fässern lagernde Tropfen nach dem Fluss Creek. Was viele nicht wissen, der Knob Creek kommt aus dem Hause Jim Beam und ja, die können weit aus mehr als nur billigen Fusel! Der Bourbon gehört zu der Small Batch Bourbon Kollektion, welche vom verstorbenen Master Distiller Booker Noe erschaffen wurde. Er war es, der die besten Fässer aus dem Lager zusammentrug. Qualitativ hochwertig ja, eine Altersangabe sucht man aber vergeblich. Jedoch kann man von einer Reifung zwischen 6 und 9 Jahren ausgehen. Gesetzlich vorgeschrieben sind immerhin nur 2 Jahre und der Jim Beam White Label, den wir alle aus dem Supermarkt kennen, reift gerade mal 4 Jahre.

Der Knob Creek wird mit einem Alkoholgehalt von 50% abgefüllt. Das macht den Tropfen besonders kräftig. Stehe ich ja drauf! Diesen vollen und intensiven Rachenputzer darf man guten Gewissens auch auf Eis servieren. Das macht ihn etwas seichter. Die Aromen reichen von gerösteten Nüssen bis hin zu Eiche. Geschmacklich bietet der Tropfen eine schöne Mischung aus Süße und Frucht mit Vanille, Zimt und Apfel. Der Abgang ist langanhaltend und wärmend.

Besonders am Knob Creek ist neben dem hohen Alkoholgehalt auch das Design der Flasche und das, des Labels. Letzteres ist an die Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts angelehnt, wo Schmuggler die Flaschen in Zeitungspapier einhüllten. Neben dem Label fällt einem auch direkt der markante Flaschenhals auf. Dieser ist oben mit einer dicken schwarzen Wachsschicht umgeben.

Für knapp 30 Euro bekommt man mit dem Knob Creek Small Batch nicht nur eine Flasche im ausgefallenen rechteckigen Design, sondern auch eine sehr geschmackvolle und intensive flüssige Füllung in Fassstärke. Genau der richtige Tropfen, für so einen düsteren Horrorfilm wie „ES“.

Ich hoffte auf den Schock meines Lebens!

Ich ging mit sehr hohen Erwartungen ins Kino. Nachdem was ich so im Vorfeld gelesen und gesehen hatte, hoffte ich auf den Schock meines Lebens. Ich dachte, es erginge mir genauso wie vor 20 Jahren, als ich zitternd und mit geschlossenen Augen versuchte, der Geschichte zu folgen. Aber ich vergas wohl, dass ich nicht mehr 12 bin, sondern stolze 32 und das mein persönliches Archiv an gesehenen Horrorfilmen beträchtlich gestiegen war.

Das Apathische hinter den Händen verstecken blieb aus. Zu vorhersehbar waren die Schrecksekunden. Zu vorhersehbar waren die Schreie und das urplötzliche Auftauchen von Pennywise und seinen Inkarnationen. Nur ein einziges mal zuckte ich zusammen, als der tote Georgie blitzschnell in der Küche an seinem Bruder Bill vorbeihuschte. Vielleicht bin ich einfach abgehärtet, vielleicht haben die Teaser und Trailer zuviel verraten. Vielleicht hat Regisseur Andrés Muschietti aber auch bewusst diese Vorhersehbarkeit geschaffen. Denn wo man auf der einen Seite fast schon Wetten darauf abschließen konnte, wann genau Es aufschrecken würde, sah man sich auf der anderen Seite einer ständigen Bedrohung ausgesetzt. Muschietti hat in seiner Adaption eine unheimlich beängstigende Stimmung geschaffen und man fühlte sich fast schon wie ein Mitglied vom Club der Verlierer, die sich nicht nur im Kampf mit dem Wesen befanden, sondern auch noch eine jugendliche Schlägertruppe samt verrückten Anführer im Rücken hatten.

Hinter jeder Ecke vermutete man das Unheil. Es waren die Momente, lange bevor das Monster zuschlug. Diese Momente, in denen eigentlich nichts passierte, wo man sich aber sicher war, gleich wird etwas passieren. Diese Augenblicke machen „ES“ zu einer großartigen Zitterpartie. Aber nicht nur das unheilvolle Auftreten von Pennywise oder die großartige Inszenierung von Regisseur Andrés Muschietti sorgen dafür. Für den Feinschliff, das i-Tüpfelchen, den finalen Pinselstrich sorgte der britische Komponist und Dirigent Benjamin Wallfisch. Seine Stücke transportieren die beängstigende Stimmung grandios und setzten auf die Zitterpartie noch einen kalten Angstschweiß obendrauf.

Ein lustiger Zeitgenosse!

Bedrohlich ja aber der große Schock blieb aus. Selbst als Es in seiner lieblings Inkarnationen, dem tanzenden Clown auftrat, war ich vom Augen zukneifen weit entfernt. Zugegeben, gegen den Pennywise von 2017 wirkt die Verkörperung Tim Currys aus dem Jahre 1990 wie ein lustiger Zeitgenosse, den ich sofort zu meiner Geburtstagsparty einladen würde. Das aber liegt nicht nur am Schauspieler Bill Skarsgård, der die Figur auf eine völlig neue gruseligere Ebene katapultierte, sondern auch am großartigen Kostüm und Makeup-Design.

Egal ob Pennywise oder eine von Es anderen Inkarnationen. Sein Ziel, die Kinder vom Club der Verlierer einzufangen und zu töten ist anfangs nichts Persönliches. Alle 30 Jahre schaut das Monster, auf der Suche nach Beute in der Stadt Derry vorbei. Die Kids sind einfach die Ersten, die sich dem Wesen in Weg stellen. Dabei greift Es tief in die Trickkiste und konfrontiert die „Verlierer“ mit ihren größten Ängsten. Das klappt übrigens sehr gut. Den „Verlierern“ wird das Schaudern gelehrt. Das kommt nicht nur bei Es gut an, sondern auch bei uns Zuschauern. Die Angst, Verzweiflung, Panik und auch Hoffnung übermitteln die Jungdarsteller mit ihrer Gestik und Mimik äußerst glaubhaft.

Es hat wirklich für jeden die passende Horrorfigur in petto. Nur an Bill Denbrough (Jaeden Lieberher), den man schon als Anführer der Gruppe bezeichnen kann und der offensichtlich auf einem persönlichen Rachefeldzug ist, beißt sich Es die Zähne aus. Scheinbar hat Bill seine Angst abgelegt und ist bereit für den Kampf Mensch gegen Monster. Die anderen Mitglieder Beverly Marsh (Sophia Lillis), Ben Hanscom (Jeremy Ray Taylor), Richie Tozier (Finn Wolfhard), Eddie Kaspbrak (Jack Grazer), Mike Hanlon (Chosen Jacobs) und Stanley Uris (Wyatt Oleff) stellen sich anfangs zögernd hinter Bill.

Nennen wir es einfach künstlerische Freiheit

Nachdem die Neuverfilmung in den Kinos anlief, verkündete Regisseur Andrés Muschietti relativ schnell das es eine Fortsetzung geben wird. Verständlich, beschäftigt sich der erste Teil doch mit den kleinen Rebellen gegen Es und Teil 2 eben mit den großen. Noch gibt es dazu aber so gut wie keine Informationen. Im Herbst 2019 soll der zweite Teil in die Kinos kommen und ich bin sehr gespannt darauf, wer die Rollen der Erwachsenen Mitglieder vom Club der Verlierer übernehmen wird. Auch bin ich gespannt, wie Muschietti mit dem einen und anderen Thema weitermachen wird. Denn so ganz am Original hielt der Regisseur sich im ersten Teil nicht. Nennen wir es einfach künstlerische Freiheit und lassen uns überraschen, wie die Geschichte weitergehen wird.

290 Millionen US-Dollar …

Man kann es ja eigentlich gar nicht fassen, aber Andrés Muschiettis „ES“ hat bei Produktionskosten von 35 Millionen US-Dollar, bisher satte 290 Millionen US-Dollar eingenommen. In vielen Ländern ist oder war der Horrorfilm auf Platz 1 der Kinocharts. In den USA konnte der Streifen sogar mit dem besten Horrorfilm-Start der Geschichte einen Rekord verbuchen. Ich freue mich für Muschietti, für sein Team und auch für mich, der seinen ersten Horrorfilm neu erleben durfte und nicht enttäuscht wurde.

Fazit:

Die zweite Adaption von Stephen Kings „ES“ hat mich nicht sonderlich geschockt. Dafür aber sehr wohl gebannt. Die düstere und bedrohliche Stimmung führte bei mir dazu, dass ich dem Film zu jeder Sekunde meine vollste Aufmerksamkeit schenkte und die Zeit, wie im Fluge verging.