Ein Abend mit „Preacher“ Staffel 2 und Big-Easy Bananas-Foster Blätterteigtaschen
November 2017Hallo Fans der episodischen Unterhaltung,
ein Prediger, ein irischer Vampir und eine abgebrühte Gangsterbraut sitzen in einem alten Chevy und fahren nach New Orleans. Was wie der Anfang von einem billigen Witz klingt, sind die ersten Minuten von „Preacher“ Staffel 2. Einer Serie, die 2016 an den Start ging und mein persönliches Highlight wurde. Eigentlich hänge ich mit diesem Beitrag ziemlich hinterher. Denn das Finale von Staffel 2 ist bereits ein paar Wochen her. Aber Ihr wisst ja, wie das manchmal ist. Das Problem mit der Zeit. Man hat einfach zu wenig davon!
Besser spät als nie präsentiere ich Euch in einem neuen „Serienfutter“ Beitrag meine Meinung zur Serie und das Rezept für den perfekten Binge-Watching Snack.
Genug Stoff für eine Serie!
Batman, Superman, Spiderman und die vielen anderen Superhelden. Sie alle haben den Sprung vom Comic in die Film- und Serienwelt geschafft. Manche sehr früh, manche etwas später. Preacher ist zwar kein Superheld, aber auch ein Comic, und der hat ebenfalls den Sprung geschafft. Seit 2016 flimmert die Serienadaption über die TV-Bildschirme. Das erste Comicheft erblickte 1995 das Licht der Welt. Erschaffen haben es der Comicautor Garth Ennis und der leider bereits verstorbene Zeichner Steve Dillon. Bis ins Jahr 2000 erschienen die Comics. Dann war Schluss, denn die Geschichte war abgeschlossen, auserzählt. Genug Stoff für eine Serie ist also vorhanden und dieser, wird von den Machern der Serie grandios verarbeitet.
Auf der Suche nach Gott …
Wo wir uns während Staffel 1 noch in der kleinen Ortschaft Annville in Texas befinden und dem Prediger Jesse Custer (Dominic Cooper) dabei zusehen, wie er besessen von einem mysteriösen Wesen versucht die Gemeinde zu retten, versetzt sich der Handlungsort in Staffel 2 in die Heimat des Jazz nach New Orleans. Mit im Schlepptau sind seine Freundin Tulip O’Hare (Ruth Negga) und der irische Vampir Cassidy (Joseph Gilgun). Sie sind, weniger freiwillig als mehr auf Drängen von Jesse gemeinsam auf der Suche nach Gott. Der wiederum ist nämlich verschwunden und könnte sich, entweder als Hund verkleidet im Untergrund eines Clubs versteckt haben oder in irgendeiner Bar sitzen, und mit Scotch in der Hand der Teufelsmusik lauschen.
Come On Eileen …
Auch in Staffel 2 schlummert ganz tief in Jesse noch dieses mysteriöse Wesen, das ihm ziemlich viel Macht beschert. Was das für eine Macht ist, demonstriert er auch direkt mal zu Beginn der zweiten Staffel. In der einen Sekunde trällert das Trio noch fröhlich den Song „Come On Eileen“ von Dexy’s Midnight Runners und in der anderen finden sich Jesse, Tulip und Cassidy in einer Verfolgungsjagd mit der Polizei wieder. Doch dank Jesse und seinem Genesis sprüht sich der eine Cop Pfefferspray auf die Eier und die anderen halten Händchen oder besorgen Benzin. Stellt Euch einfach vor, alles, was der Prediger Jesse Euch befiehlt, setzt Ihr sofort um. Da könnt Ihr gar nichts gegen machen.
Preacher wäre aber nicht „Preacher“ wenn es das schon gewesen wäre. Das große Finale dieser Aktion, samt herumwirbelnder Cop Gedärme lässt nicht lange auf sich warten. Denn nicht nur die Polizei macht Jagd auf das Trio. Doch im Kampf gegen den „Saint of Killers“ (Graham McTavish) hilft auch Genesis nicht mehr. So suchen die Drei schnell das Weite und schaffen es tatsächlich heile und relativ unversehrt nach „The Big Easy“, in die Heimat des Jazz, nach New Orleans.
Ein Arschgesicht, ein Metzger & Herr Starr …
Ein Typ, der sich mit einer Schrotflinte in den Mund geschossen hat, zwar überlebte, aber fortan von allen nur noch Arschgesicht genannt wird oder ein machtsüchtiger Unternehmer, der zur Entspannung dem Klang von sterbenden Tieren lauscht. Was obskure, genial konstruierte und großartig umgesetzte Figuren angeht, so dachte ich, hätte man die erste Staffel von „Preacher“ nicht mehr toppen können. Doch es geht. Neben dem oben erwähnten „Saint of Killers“, der direkt aus der Hölle kommt, zu Lebzeiten den Spitznamen „der Metzger von Gettysburg“ trug und der keine Skrupel kennt, wenn es darum geht, alles und jeden zu töten stellt sich dem Trio auch noch ein Klaus Helmut Starr (Pip Torrens) in den Weg. Einem Typen, dem man besser nicht bei Nacht und schon gar nicht bei Tage begegnen sollte.
Ein richtiges Gefängnis mit Zellen und Wärtern …
Von Annville nach New Orleans. Von der Aufgabe, den Gemeindemitgliedern zu helfen hin zur Suche nach dem verschollenen Gott. Was die Story angeht, so hätte man die zweite Staffel nicht besser füllen können. Ein völlig neuer Handlungsort bringt auch neue Spannung in die Geschichte. Für wen das zu viel des Neuen ist, der hat ja noch die alten Protagonisten. Die sind nämlich gewohnt lässig.
Nicht lässig hingegen läuft es für das Arschgesicht Eugene (Ian Colletti). Er macht eine ganz persönliche Reise durch. Nämlich quer durch die Hölle. Diese ist übrigens, für alle, die es mal wissen wollten, nichts anderes als ein großer grauer Knast. Ein richtiges Gefängnis mit Zellen und Wärtern. Nur ohne Fenster! Der Alltag dort besteht darin, sein schlimmstes Erlebnis immer und immer wieder zu durchleben. Ach und wo wir gerade noch bei obskuren Figuren waren. Einer von Eugenes Zellengenossen ist Adolf Hitler (Noah Taylor). Der wiederum durchlebt auch immer wieder sein schlimmstes Erlebnis. Das aber ist ein völlig anderes, als die meisten vielleicht vermutet hätten.
Während sich Eugene und Hitler bekannt machen, fahnden Jesse, Tulip und Cassidy weiter nach Gott. Unterlegt wird ihre Suche mit einem wirklich erstklassigen Soundtrack. Der spiegelt die Serie nämlich perfekt wieder. Denn genau wie die Szenerien von brutal über blutig bis humorvoll und dramatisch alles bieten, ist auch die Musik mit düsteren dumpfen Stücken und Songs der Popkultur wie „I’m A Man“, „I Want to Be Free“ oder „My Sweet Lord“ unheimlich facettenreich und manchmal so unpassend, dass es wieder passt!
Fazit:
Preacher bietet auch in zweiter Staffel einen genialen Mix aus Humor und Ernsthaftigkeit und ist dabei so schön blutig geblieben, wie ich es von Staffel 1 gewohnt war. Eine interessante Story trifft auf eine großartige Umsetzung mit grandiosen Schauspielern und einer erstklassigen musikalischen Untermalung. Die Dialoge haben Feuer, Witz und das ist ja wohl am wichtigsten, sie haben Sinn. Eine dritte Staffel wurde bereits bestätigt. Was mich nicht wundert, den Gott, der ist noch immer nicht aufgetaucht.
Das Rezept für den Binge-Watching Snack:
Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Reihe möchte ich auch ein paar Worte über den Binge-Watching Snack verlieren. Denn meine „Bananas Foster“ Blätterteigtaschen basieren auf einem echten Klassiker der New Orleans Küche. Eine typische Nachspeise im „The Big Easy“ die aus flambierten Bananen mit Vanille-Eis besteht. Für den Binge-Watching Snack packte ich das Ganze in einen Blätterteig und anstatt Vanille-Eis, gibt es bei meiner Variante Vanille-Pudding. Ich würde ja sagen, dass der Snack ziemlich gut zu „Preacher“ Staffel 2 passt. Vielleicht schreibe ich ab jetzt immer ein paar Worte zur Idee hinter dem Binge-Watching Snack. Nun ja, jetzt folgt das Rezept.
- Etwa 30 Minuten
- Ergibt 6 Blätterteigtaschen
- Etwas komplizierter
Zutaten:
- 2 Packungen fertigen Blätterteig a 275 g
- 1 Banane ca. 235 g
- 25 g Butter
- 20 g Zucker braun
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zimt
- Vanillepudding ca 90 g
- 3 cl Bourbon (Knobs Creek oder Maker’s Mark)
- 1 Eigelb
- Etwas Puderzucker für die Garnierung
So geht’s:
- Als Erstes stellen wir den Backofen auf 175 Grad Ober/Unterhitze ein und holen den Blätterteig aus dem Kühlschrank.
- Dann kümmern wir uns um die Banane. Wir entfernen die Schale und schneiden die Frucht der Länge nach in ca. 1 cm breite Scheiben. Dann stellen wir eine Pfanne bei mittlerer Hitze auf den Herd und geben die Butter hinein. Sobald die Butter zerlassen ist, fügen wir den Zucker hinzu. Wir rühren alles gut durch und warten, bis es leicht anfängt zu blubbern. Dann geben wir die Bananen-Scheiben dazu und rühren sie gründlich ein. Sie sollten rundherum von dem Butter-Zucker-Gemisch bedeckt sein. Das Ganze lassen wir dann 2 Minuten unter gelegentlichem Rühren auf dem Herd stehen.
- Jetzt wird es etwas gefährlich! Wir geben nämlich den Bourbon in die Pfanne und zünden den Alkohol an. Flambieren nennt man das. Passt dabei gut auf. Nehmt am besten ein langes Stabfeuerzeug. Der Alkohol geht sofort in Flammen auf. Es entsteht eine Stichflamme. Haltet also nicht Euer Gesicht über die Pfanne und achtet auch darauf, dass keine Dunstabzugshaube oder andere Gegenstände direkt über der Pfanne sind. Es dauert nicht lange, bis die Flamme wieder ausgeht.
- Sobald die Flamme erloschen ist, geben wir eine Prise Zimt und Salz hinzu und lassen alles für ca. 3 Minuten unter ständigem Rühren auf dem Herd. Die Bananen-Scheiben sind durch das Garen und Flambieren sehr weich geworden. Sie zerfallen und werden zu einer Art Mus. Anschließend geben wir unsere flambierte Banane auf einen Teller und lassen sie abkühlen.
- Dann geht es weiter mit dem Blätterteig. Wir legen einen der beiden auf die Arbeitsplatte. Die meisten kommen bereits auf Backpapier. Ist das der Fall, lassen wir den Teig auch direkt darauf. Wir machen uns jetzt kleine Markierungen, damit wir gleich wissen, wo genau die Füllung hinkommt. Dazu nehmen wir uns ein rundes Gefäß mit 10 cm Durchmesser. Mit ein wenig Abstand zueinander machen wir leichte Abdrücke auf dem Blätterteig. Dann nehmen wir uns den Pudding und verteilen diesen innerhalb der Markierungen. Dabei lassen wir etwa 1 cm Platz zum Rand. Auf dem Pudding folgt dann unser Bananen-Mus.
- Jetzt wird es knifflig. Wir nehmen uns den zweiten Blätterteig und legen diesen exakt auf den Ersten. An den Rändern drücken wir beide Teige fest zusammen. Dann bilden wir mit der Hand eine kleine Kuhle und drücken den Teig rundherum der Füllung fest.
- Anschließend nehmen wir uns wieder unser Gefäß und stanzen die Teiglinge aus. Dann entfernen wir den überschüssigen Teig.
- Danach verzieren wir die Ränder unserer Blätterteigtaschen. Dafür einfach rundherum mit den Spitzen einer Gabel den Teig leicht eindrücken. Dann machen wir mit einem Messer noch einen kurzen Schnitt in der Mitte. Anschließend geben wir unseren Snack auf ein Backblech. Zur besseren Handhabung teilen wir das Backpapier mit einer Schere. Dann können wir die einzelnen Teigtaschen besser auf das Backblech transportieren.
- Bevor unser Snack aber in den Backofen wandert, bestreichen wir die einzelnen Teiglinge noch mit Eigelb. Dann schieben wir das Blech auf die zweite Schiene von unten. Wir backen unseren Binge-Watching Snack bei 175 Grad Ober/Unterhitze für 12 – 15 Minuten. Der Snack ist fertig, wenn der Teig ordentlich aufgegangen, obendrauf schön braun und knusprig ist. Anschließend lassen wir unsere Bananas Foster Blätterteigtaschen abkühlen. Danach sieben wir noch ein wenig Puderzucker obendrauf und schalten „Preacher“ Staffel 2 ein.