Ein Abend mit „Dark“ und Fudgy Dark Chocolate Brownies
Januar 2018Hallo Fans der episodischen Unterhaltung,
es ist passiert! Netflix hat seine erste deutsche Serie an den Start gebracht. Nach „Marseille“ aus Frankreich, „Suburra: Blood on Rome“ aus Italien und „3%“ aus Brasilien besitzt Netflix nun mit „Dark“ ein deutsches Aushängeschild. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen und Netflix neuen Schützling mit Argusaugen verfolgt. Schließlich will man ja auch mitreden können und spätestens, wenn US-Medien wie The Verge, LA-Times und CNN die Serie mit Lobeshymnen überschütten, sollte man einen Blick wagen.
Knapp zwei Wochen habe ich für die 10 Folgen der ersten Staffel gebraucht. Nun ist es also wieder an der Zeit, Euch mit einem neuen „Serienfutter“ Beitrag zu versorgen. Wie gewohnt bekommt Ihr in den folgenden Zeilen nicht nur meine bescheidene Meinung, sondern auch das Rezept für den passenden Binge-Watching Snack an die Hand.
Direkt zum Rezept
Kein Pausenfüller!
Als ich die ersten Bilder, Trailer und Infos zur Story vor Augen hatte, kam mir direkt „Stranger Things“ in den Sinn. Immerhin auch ein Netflix Original. Interessant zu wissen ist aber, dass das Drehbuch zu „Dark“ bereits fertig geschrieben war, bevor auch nur eine Folge von „Stranger Things“ über die Fernsehbildschirme flimmerte. Also Parallelen ja, aber die, eher zufällig.
Dass wir Deutschen interessante Geschichten mit großartiger Atmosphäre erzählen können, haben wir bereits mit Filmen wie „Die Wand“ und so manchen Krimi bewiesen. Dark legt da aber definitiv noch eine Schippe obendrauf. Szenerie, Kamera und Musik erschaffen zusammen eine so unheimlich starke, bedrückende und beunruhigende Stimmung, wie ich sie selten erlebt habe. Die Serie bietet viel, verlangt aber auch einiges dafür. Nicht nur unsere volle Aufmerksamkeit, sondern auch unseren Verstand. Dark ist kein Pausenfüller, nichts was man sich mal eben zwischen Abendessen, Zähneputzen und ins Bett gehen reinziehen kann. Konzentration und Wachsamkeit sind hier gefragt. Denn ansonsten kann man der Geschichte nicht wirklich folgen und das, wird der Serie nicht gerecht.
Die Story verschlägt uns in die fiktive Kleinstadt Winden. Eigentlich gibt es Winden wirklich. Sogar Ganze 3-mal. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Burgenland. Allesamt kleine Gemeinden mit 150 bis 2000 Einwohnern. Das Winden aus „Dark“ hat mit denen aber nichts zu tun. Es soll laut Netflix, stellvertretend für eine typische deutsche Kleinstadt stehen. Das intakte und sich im Betrieb befindliche Atomkraftwerk ist dabei aber alles andere als typisch deutsch. Sind wir doch vor Jahren ausgestiegen. Immerhin kommen einem die Wetterverhältnisse vertraut vor. Ein bewölkter Himmel gehört in der Kleinstadt zur Tagesordnung. Die Sonne schafft es praktisch nie, sich durchzusetzen. Typisch deutsch eben. Da kann man ruhig mal drüber hinwegsehen, dass neben klassischen Regen, gelegentlich auch hunderte Vögel vom Himmel fallen. Letzteres ist der mystischen Seite von „Dark“ geschuldet.
Ein gutes Gefühl bekommt man nicht!
Irgendwas stimmt da nicht in Winden. Das merkt man schnell. Zu bedrohlich ist die Stimmung. Zu düster die Szenerie. Ein gutes Gefühl bekommt man nicht. Das mag aber nicht nur der Inszenierung geschuldet sein. Die Serie beginnt immerhin mit einem Suizid. Das allein ist schon traurig genug. Das Verschwinden eines Kindes sorgt dann endgültig für ein schlechtes Gefühl. Also warm wird einem nicht ums Herz. Das ist aber auch Sinn der Sache.
Dark ist komplex. Ständig springt die Geschichte zwischen den Zeiten. Wenn man nicht genau aufpasst, erkennt man erst anhand von Kleidung, Autos oder Musik, in welchen Jahrzehnt man sich gerade befindet. Dass dabei auch die Protagonisten hin und her springen, mal als Kinder und mal als Erwachsene in Erscheinung treten, macht die Sache auch nicht einfacher. Wer schlussendlich wer ist, muss durch aufmerksames Zuschauen erlernt werden. Das wiederum macht „Dark“ aber auch so besonders. Dieses Verwirrspiel mit all seinen offenen Fragen. Diese Mischung aus Mystery und Drama. Die Serie fordert uns heraus. Fordert uns auf. Lass dich auf die düstere Atmosphäre ein, schau genau hin und sei achtsam.
Wer wie ich die meiste Zeit mit amerikanischen Serien verbringt, der ist es gewohnt, mit packenden Cliffhangern versorgt zu werden. Der weiß auch den Einsatz von perfekt ausgewählter Musik zur Untermalung einer Szene zu schätzen. Der versteht sich auch darauf, unerwartete Wendungen zu erleben. Dark bringt das alles mit. Die Musik könnte nicht passender sein. Bedrohlich wie sie ist unterstützt der Soundtrack die unheile Welt in Winden grandios. Binge-Watching ist bei „Dark“ auch kein Problem. Das Abschalten wird angesichts spannender Höhepunkte von Folge zu Folge schwieriger. Man will es halt einfach wissen, was ist da los in Winden?
Das gab es noch nie …
Mich wundert es ehrlich gesagt nicht, dass die Menschen außerhalb unserer Ländergrenze bis hin zu über den großen Teich von „Dark“ begeistert sind. Kann die Serie doch locker mit amerikanischen Produktionen mithalten. Interessant ist auch, dass die Leute im Ausland die Geschichte im O-Ton verfolgen möchten. Das gab es noch nie. Englisch sprechende Menschen müssen sich von der New-York Times erklären lassen, wie sie bei Netflix den Untertitel aktivieren. Wahnsinn.
Für deutsche Produktionen ist das natürlich eine riesen Chance. Würde eine Serie wie „Dark“ in der ARD laufen, käme im Ausland keiner in den Genuss davon. Regisseure, Drehbuchautoren, Kameraleute und Schauspieler werden mit Netflix einem weitaus größerem Publikum bekannt. Wer weiß, vielleicht sehen wir demnächst ein paar bekannte heimische Gesichter auf dem roten Teppich wieder.
Der Cast von „Dark“ hätte es verdient, über Deutschland hinaus Karriere zu machen. Sie alle haben einen tollen Job gemacht. Große Namen wie Michael Mendl, Oliver Masucci oder Karoline Eichhorn. Aber auch Nachwuchsdarsteller wie Louis Hofmann, Lena Urzendowsky oder Carlotta von Falkenhayn. Nicht nur die Schauspieler. Die komplette Crew hat Großartiges geleistet und mit „Dark“ eine Serie geschaffen, wie ich sie mir schon immer aus Deutschland geträumt habe.
Fazit:
Die erste Staffel von „Dark“ lässt uns mit vielen offenen Fragen zurück! Das ist okay, immerhin wurde eine zweite Staffel bereits bestätigt. Zudem hat uns die erste deutsche Netflix Serie auch viele Fragen beantwortet. Zum Beispiel, ob wir es mit amerikanischen Formaten aufnehmen können? Können wir uns interessante Geschichten ausdenken und diese auch packend erzählen? Können wir aus Story, Bild und Ton etwas erschaffen, was begeistert? Dass alles hat „Dark“ beantwortet, und zwar mit einem dicken fetten „Ja, das können wir“.
Das Rezept für den Binge-Watching Snack:
Fudgy Dark Chocolate Brownies
- Etwa 35 Minuten
- Ergibt etwa 15 Brownies
- Einfach
Zutaten:
- 3 Eier, Größe M
- 160 g Butter
- 200 g Zucker, weiß
- 50 g Zucker, braun
- 150 g Mehl
- 15 g Kakao
- 1 Tl Vanille-Extrakt
- 1 Tl Backpulver
- Prise Salz
- 200 g Zartbitterschokolade, 70 – 85% Kakaoanteil
- Rapsöl zum einfetten der Form
- Form ca. 30×25 cm
So geht’s:
- Als Erstes den Backofen auf 175 Grad Ober/Unterhitze einstellen.
- Die Butter zusammen mit der Schokolade langsam schmelzen*. Dabei immer mal wieder rühren, bis eine glatte Creme entsteht. Anschließend Vanille-Extrakt einrühren, eine Prise Salz hinzufügen und abkühlen lassen*.
- Mehl und Kakao in eine Schüssel sieben. Backpulver hinzufügen und alles miteinander vermischen. Anschließend zur Seite stellen.
- Weißen und braunen Zucker vermischen. Zuckermischung zur Schokoladen-Butter-Creme geben und ordentlich verrühren.
- Eier nacheinander in die Schokoladen-Butter-Creme geben. Jedes Ei für sich kurz einrühren, bis es sich verteilt hat.
- Die Form mit Rapsöl einfetten. Anschließend mit Backpapier ausstatten. Das Backpapier sollte nicht nur den Boden abdecken, sondern auch die Ränder der Form. Das Backpapier ordentlich am Boden und den Rändern andrücken. Das Öl hilft dabei, das Backpapier zu halten.
- Die Mehl-Kakao-Mischung zum Schokoladen-Butter-Zucker-Gemisch geben und mit einem Teigschaber langsam unterheben. Nur so lange, bis ein glatter zäher Teig entsteht und kein Mehl mehr zu sehen ist.
- Den Teig in die Form geben, gleichmäßig verteilen und glatt streichen.
- Die Form für 20 – 25 Minuten auf die mittlere Ebene in den Backofen geben.
- Nach 18 – 20 Minuten mit einem Holzstäbchen prüfen, ob die Brownies fertig sind. Bleibt so gut wie kein Teig am Stäbchen haften, kann die Form aus dem Backofen geholt werden*.
- Die Brownies kurz etwas abkühlen lassen. Dann mithilfe des Backpapiers aus der Form heben und zum weiteren Abkühlen auf ein Rost geben.
- Nach dem abkühlen die Brownies in gleichgroße Stücke schneiden. Ggf. vorher die Ränder begradigen. Dann „Dark“ starten und die Brownies verschlingen.
* Kauft Euch am besten eine schöne große Schüssel, die Ihr auf bzw. über einen Topf stellen könnt. In den Topf kommt dann Wasser. Das Wasser verdampft und erwärmt so die Schüssel. Dadurch schmilzt die Schokolade gleichmäßig. Achtet bei dieser Variante darauf, dass das Wasser im Top, nicht die Schüssel berührt.
* Das Abkühlen ist wichtig, da später Eier in die Creme kommen. Ist die Creme zu heiß, stocken die Eier.
* Die Backzeit ist entscheidend für die Konsistenz der Brownies. Je länger sie im Backofen bleiben, desto trocknender werden sie. Feucht und saftig bleiben die Brownies bei kürzerer Backzeit. Allerdings, wenn sie zu kurz im Ofen waren, werden sie nicht fest genug. Die Backzeit ist von Ofen zu Ofen unterschiedlich. Darum macht immer die Stäbchenprobe.