Ein Abend mit „The Ranch“ und Farmers Rührei Muffins

Januar 2018
Rezept: Frühstücks Rührei Muffins. Binge-Watching Snack für "The Ranch"
Rezept: Frühstücks Rührei Muffins. Binge-Watching Snack für "The Ranch"

Direkt zum Rezept

Hallo Fans der episodischen Unterhaltung,

vielleicht kennt Ihr das: Ihr schaut Euch die erste Folge einer neuen Serie an und aus den verschiedensten Gründen könnt Ihr mit dem gerade erlebten nichts anfangen. Mag es an der Story, am Cast oder an irgendeinem kleinen Detail liegen. Egal, nach der ersten Folge schaltet Ihr ab und widmet Euch anderen Geschichten zu. Und obwohl das Ganze in Eurem Gedächtnis als Zeitverswendung haften bleibt, gebt Ihr der Story Monate später noch eine Chance. Wenn Ihr dann auf einmal Feuer und Flamme für die Serie seid, dann habt Ihr genau das erlebt, was ich mit „The Ranch“ erlebt habe.

Als Netflix im April 2016 die ersten 10 Folgen veröffentlichte, schaute ich gespannt und voller Vorfreude die erste Episode. Leider wurde meine anfängliche Euphorie abrupt gedämpft. Ashton Kutscher hatte eine neue Synchronstimme. Das störte mich arg! Danach konnte es ja nur noch bergab gehen. Diese eine Sache, diese unbekannte Synchronstimme, sorgte in meinem Unterbewusstsein dafür, dass ich auf einmal jedes Detail schlecht redete. Ich gab mir keine Mühe, die Figuren kennenzulernen oder den Aufbau der Geschichte zu folgen. Ich war raus und das war ein Fehler. Was sich 2 Jahre später herausstelle.

Im Zug, am Bahnsteig und daheim …

Jetzt, 2018, habe ich alle bisher veröffentlichten Folgen von „The Ranch“ gesehen. Im Zug, am Bahnsteig und daheim. Im Binge-Watching Modus, in knapp 3 Wochen. Dazu kam es nur, weil ich auf er Suche nach einer Serie war, die ich auf meiner täglichen halbstündigen Bahnfahrt unterbringen konnte. 25 Minuten pro Folge, wahrscheinlich kein tiefsinniger Kram und mit Sicherheit keine komplexen Figuren. „Zum Teufel noch mal“, dachte ich mir und so gab ich der Serie eine zweite Chance.

Eines habe ich bei dem ganzen Hin und Her gelernt. Man sollte niemals vorschnell urteilen und immer versuchen, sich auf Neues und Unbekanntes einzulassen. Beim zweiten Anlauf hatte ich den Figuren die Zeit gegeben, sich zu entfalten. Hatte aufmerksam dem Aufbau der Hintergrundgeschichte gelauscht. Nach und nach kam dann die Genialität dieser Serie zum Vorschein. Warum „The Ranch“ für mich doch noch ziemlich gut wurde und ich die Veröffentlichung neuer Folgen gar nicht mehr abwarten kann, erfahrt Ihr in diesem neuen „Serienfutter“ Beitrag. Wie gewohnt bekommt Ihr von mir auch das Rezept für den passenden Binge-Watching Snack an die Hand.

Ich hätte es wissen müssen!

Eigentlich hätte ich mich von Anfang an auf die neue Synchronstimme einlassen müssen. Denn alleine die Tatsache, dass hinter „The Ranch“ die beiden Autoren und Produzenten Jim Patterson und Don Reo stehen, hätte mir deutlich machen müssen, da kommt was Geniales. Beide haben bereits für „Two and a Half Men“ gearbeitet und können auf eine lange Liste mit großartigen Serien zurückblicken.

Initiator des Ganzen ist Netflix. Danke schon mal dafür. Etwas verwirrend ist jedoch der Umgang mit der Anzahl an Staffeln. Hierzulande wird von 4 Staffeln a 10 Folgen gesprochen. Wo hingegen das englische Wikipedia und die Webseite Imdb.com von bisher 2 Seasons a 20 Episoden redet. Egal, Hauptsache Netflix bleibt seinem Veröffentlichungs-Rhythmus treu. Denn wo man bei manchen Serien bis zu einem Jahr warten muss, haut Netflix neue Folgen von „The Ranch“ im halbjährigen Takt raus. Sprich, Staffel 5, oder wie die Amis sagen würden, Staffel 3, dürfte uns bereits in knapp 6 Monaten begrüßen. Yeah!

Willkommen in Garrison …

In „The Ranch“ verschlägt es uns in den Westen der USA. Genauer gesagt in das fiktive Städtchen Garrison mit seinen knapp über 500 Einwohnern. Dort gibt es eine Bar, einen Supermarkt und viele Ranches. Eine davon ist die Bennett Ranch. Dort wird Viehzucht betrieben, Whiskey getrunken und Steak gebraten. Das Netflix Original beginnt mit der Rückkehr von Sohn Colt (Ashton Kutcher). 15 Jahre war er mit dem Versuch, ein großer Football-Star zu werden der Ranch ferngeblieben. Sein Vater Beau (Sam Elliott) hielt gemeinsam mit dem älteren Sohn Rooster (Danny Masterson) die Ranch währenddessen am Laufen. Als der gescheiterte Colt auf die Ranch zurückkehrt, geraten er und sein grimmiger Vater Beau immer wieder aneinander.

Das hinter der Serie zwei Autoren und Execute Producer von „Two and a Half Men“ stecken, merkt man vor allem am Recurring Cast. Neben einigen Auftritten von John Cryer, der den Alan Harper in „Two and a Half Men“ spielte, stößt im späteren Verlauf auch die Schauspielerin Conchata Ferrell dazu. Die kennen wir wiederum als Berta, der etwas schrulligen Haushälterin von den Harpers. Spätestens als Charlies Apotheker Russell (Martin Mull) als Rechtsanwalt Jerry in Garrison vorbeischaut, fühlt man sich als alter „Two and a Half Men“ Fan fast schon heimisch.

Die Story von „The Ranch“ klingt im ersten Moment vielleicht nicht sonderlich aufregend. Da haben wir eine Ranch als Schauplatz, eine Bar als Dreh und Angelpunkt, eine zerrüttete Familie als Showrunner und etliche Sticheleien innerhalb der Familie als Aufhänger. Die Serie ist dabei aber so viel mehr. Vielschichtig, mit ethischen und moralischen Fragestellungen. Folge für Folge entpuppt sich diese kleine Sitcom als großer Familientherapeut. Es geht darum, über seinen eigenen Schatten zu springen. Nicht immer nur an sich zu denken. Sich bewusst werden, dass die Familie das Wichtigste im Leben ist. Es geht darum, Kompromisse zu finden, sich der Wahrheit zu stellen und immer füreinander da zu sein, wenn die Zeiten mal wieder schwerer werden.

Bei all diesem Tiefgang schafft es „The Ranch“ nebenbei aber auch noch, mit punktuell perfekt gesetztem Humor, große Lacher einzufangen. Das wiederum liegt an den genial konstruierten Charakteren. Vor allem mit dem mürrischen und grimmigen Vater Beau, brachten die Macher eine großartige Figur in die Serie.

Er ist der Boss. Ein traditioneller Typ, der jeden Tag um 05:00 Uhr morgens aufsteht, um seine Ranch zu versorgen. Ein Kerl, der die moderne technische Welt mit Smartphones und Co. verteufelt. Ein Reagan Fan, der Whiskey und Steak liebt. Ein Mann, den man nur schwer bis gar nicht von seinem Standpunkt abbringen kann. Von seinen Söhnen hält er augenscheinlich nicht viel. Das, lässt er Colt und Rooster auch jeden Tag aufs Neue mit einer extra Portion an Sarkasmus spüren. Überhaupt mag er andere Menschen nicht sonderlich gerne. Ausgehen, Smalltalk halten und sich die Probleme anderer anhören, sind ihm ein Dorn im Auge. Von seiner Frau Maggie (Debra Winger), die eine Bar in Garrison betreibt und dahinter im Campingwagen wohnt, lebt er getrennt. Eigentlich ist er ein Typ, mit dem man nicht viel zutun haben möchte. Doch hinter seiner Fassade steckt dann doch eine liebenswerte Persönlichkeit, die hin und wieder hervorkommt.

Der jüngste Sohn Colt kommt scheinbar nicht nach seinem Vater. Jedenfalls nicht was den Umgang mit anderen Menschen angeht. Er ist weltoffener, nutzt Haarpflege Produkte, Handcremes und steht auf Mode. Er ist nicht der schlauste auf diesem Planeten. Er mag keine Bücher und spricht etliche Wörter falsch aus. Unüberlegtes Handeln gehört zu seinem Markenzeichen. Er liebt es, auf dem großen Flat TV die Sportschau zu schauen. Zu seinen Hobbys zählen aber auch Bier und Whiskey trinken. Er hat ein gutes Herz. Außer wenn er mal wieder versucht seinen älteren Bruder Rooster zu verarschen. Die beiden Schauspieler kennen sich bereits aus der gemeinsamen Zeit bei „Die wilden Siebziger“ und wenn man so darüber nachdenkt, haben sie ihre Figuren von damals fast komplett zu „The Ranch“ mitgenommen.

Rooster ist nämlich genau wie damals bei „Die wilden Siebziger“ eher der coole Typ. Diese Art Typ, die immer einen passenden Spruch auf Lager hat. So ein Typ, der jede Frau ins Bett kriegen kann und damit natürlich auch ständig prahlt. Er war es, der seinen Vater die vergangenen 15 Jahre auf der Ranch unterstütze. Die 15 Jahre, in denen Colt auf Reisen war. Das sichert ihm immerhin einen beständigen Platz 2 in der Rangordnung. Was wiederum Colt stört. Genau wie sein Vater und sein Bruder, verbringt Rooster einen Großteil seiner Zeit damit, Bier und Whiskey zu trinken.

In „The Ranch“ erleben wir den Alltag dieser Familie. Wir blicken hinter die Fassade. Erleben, welchen Problemen sich die einzelnen Familienmitglieder stellen müssen und wie sie diese zu lösen versuchen. Sei es eine Dürre, die dazu führt, dass die Ernte ausbleibt. Sei es der Zwist zwischen Colt und Beau. Oder die Differenzen zwischen Beau und Maggie. Schlagfertig, wie die Familie nun mal ist, werden diese ganzen Schwierigkeiten von zahlreichen Witzen und von einer menge Sarkasmus begleitet.

Ich persönlich habe mich beim Anschauen ständig gefragt, ob so wirklich das Leben im Westen aussieht. Ständig Whiskey trinken, egal ob morgens, mittags oder abends. Sich nur von Steak und Speck ernähren. Im Radio nur dieser Country-Musik zu lauschen. Was soll ich sagen? Ja, es kommt auf jeden Fall authentisch rüber. So läuft das halt im Westen!

Fazit:

Mist, warum habe ich die Genialität von „The Ranch“ nicht beim ersten Versuch erkannt? Die Serie bietet so viele tolle Momente, so viel Herz und Witz. Die Figuren sind für sich allein schon grandios, aber erst die schlagfertigen Konfrontationen kitzeln das ganze Potenzial raus. Ich hab bei „The Ranch“ einiges gelernt. Nicht nur, dass man manchmal besser über seinen eigenen Schatten springen sollte, sondern auch, dass ich anscheinend ein Fan von Country-Musik bin. Denn das habe ich noch gar nicht erwähnt. Der Soundtrack ist großartig. Mit Songs wie „Speed Trap Town“, „Whiskey On My Breath“ oder „The Eye“ ist die musikalische Untermalung genau so zauberhaft, wie die komplette Serie.

Das Rezept für den Binge-Watching Snack:

Farmers Rührei Muffins

Rezept: Frühstücks Rührei Muffins


  • Etwa 35 Minuten
  • Ergibt 12 Stk.
  • Einfach
Drucken

Zutaten:

  • 8 Eier Größe M
  • 250 g Dosen Kidneybohnen (Abtropfgewicht)
  • 180 g Dosen Mais (Abtropfgewicht)
  • 125 g Bacon in Scheiben
  • 125 ml Sahne
  • 1 gehäufter Tl geräuchertes Paprikapulver
  • Salz
  • Pfeffer
  • Ggf. Rapsöl zum einfetten der Form oder 12 Papierförmchen
  • Etwas Petersilie zur Garnierung

So geht’s:

  1. Als Erstes eine Pfanne bei mittlerer Hitze auf den Herd stellen und die Baconscheiben hineinlegen. Langsam das Fett vom Bacon auslassen. Anschließend den Bacon aus der Pfanne nehmen, auf Küchenpapier legen und aushärten lassen. Die Pfanne mit dem ausgelassenen Fett auf dem Herd lassen.
  2. Währenddessen die Eier aufschlagen und zusammen mit der Sahne in einer Schüssel verquirlen. Kidneybohnen durch ein Sieb abtropfen und kurz unter kaltem Wasser abspülen. Den Mais ebenfalls durch ein Sieb abtropfen.
  3. Die Kidneybohnen in die Pfanne geben und im ausgelassenen Bacon Fett kurz anbraten. 1 Tl geräuchertes Paprikapulver, eine Prise Salz und Pfeffer dazugeben und gut durchrühren. Die Kidneybohnen für etwa 3 Minuten braten. Zwischendurch einmal durchrühren. Anschließend den Mais dazugeben und mit den Kidneybohnen vermischen.
  4. Nun die Eier in die Pfanne zu den Kidneybohnen und dem Mais geben. Einmal alles durchmischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Mit einem Kochlöffel durch die Masse gehen, bis die Eier stellenweise beginnen leicht zu stocken. Dann den Herd ausschalten und die Pfanne Beiseitestellen.
  5. Den Ofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze einstellen und auf die zweite Schiene von unten ein Backblech schieben. Ein Muffinblech für 12 Muffins gründlich einfetten oder mit Papierförmchen ausstatten. Die Ei-Kidneybohnen-Mais-Masse auf das Muffinblech verteilen.
  6. Den Bacon in kleine Würfel schneiden und ebenfalls auf das Muffinblech verteilen. Mit einem Löffel, den Bacon ein wenig nach unten in die Masse drücken.
  7. Das Muffinblech nun in den Backofen geben und die Rührei-Muffins 20 – 25 Minuten backen. Zum Ende hin mit einem Holzstäbchen prüfen, ob die Muffins gar sind. Bleibt nach dem Durchstechen so gut wie kein Teig am Holzstäbchen kleben, sind die Muffins fertig. Sie sollten darüber hinaus auch leicht aufgegangen sein und eine schöne goldbraune Farbe haben.
  8. Die Rührei-Muffins aus dem Backofen holen und ein wenig abkühlen lassen. Petersilie kleinhacken und über die Muffins streuen. Anschließend „The Ranch“ anschmeißen und die Muffins genießen.

fertig …

Rezept: Frühstücks Rührei Muffins