Ein Abend mit „American Gods“ Staffel 1 und göttlichen Cheesy-Knoblauch Baquette
Juli 2017Hallo Fans der episodischen Unterhaltung,
was Serien angeht, habe ich ja schon eine Menge gesehen. Von verdammt witzig über übelst traurig bis hin zu dramatisch spannend war wirklich alles Erdenkliche mit dabei. Da verfällt man schnell mal in den Glauben, das unsereiner nicht mehr wirklich überrascht werden kann. Tja und dann flimmert da so eine Serie wie „American Gods“ über den heimischen TV-Bildschirm und belehrt meinen Glauben eines Besseren.
American Gods ist noch echtes Frischfleisch und ein Neuling unter den Serien. Die erste Staffel startete gerade mal vor knapp 3 Monaten, am 30. April 2017 auf dem US-amerikanischen Sender Starz. Bereits 24 Stunden später schaffte es die Serie nach dem gleichnamigen Roman von Neil Gaiman über den großen Teich zu uns nach Deutschland. Zwar nicht in einem Schwung, aber immerhin im wöchentlichen Rhythmus. An dieser Stelle auch mal ein großes Dankeschön an Amazon Video ;-)
8 Wochen gehörte die Serie von Bryan Fuller und Michael Green zu meinem Leben und Ihr wisst, was das Ende einer Staffel bedeutet? Richtig, es ist mal wieder an der Zeit für einen neuen „Serienfutter“ Beitrag.
Meine Meinung zur Serie und das Rezept für den passenden Binge-Watching Snack erfahrt Ihr hier.
Wenn Marilyn Monroe zu den Göttern zählt …
Abgedreht, kurios und genial. So kann man „American Gods“ kurz und schmerzlos zusammenfassen. Dabei beginnt das Kuriose und Geniale bereits mit der Story. Inmitten des heutigen Amerikas entfacht ein Krieg zwischen alten und neuen Göttern. Alle sind sie dabei, die Klassiker wie Anubis (Gott der Toten), Thot (Gott der Zeit), Ostara (Frühlingsgöttin) und nicht zu vergessen, Odin (Hauptgott in der nordischen Mythologie). Der starke menschliche Glaube an sie, sorgte einst für ihre wahr gewordene Realität.
Aber in der heutigen schnelllebigen Zeit mit all der Reizüberflutung und Fixierung auf Geld, Macht, Drogen, Technik und High Society entwickelten sich neue Götter die für Technologie (Bruce Langley), Globalisierung (Crispin Glover) und Media (Gillian Anderson) stehen. Letzterer Gott schlüpft gerne mal in bekannte Figuren wie Marilyn Monroe oder David Bowie. Sie wollen die Macht übernehmen und die alten Götter ablösen.
So übernatürlich die Story von „American Gods“ auch klingen mag, so schnell wirft sie uns auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn im ersten Moment verfolgen wir einfach nur einen Mann, der vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird. Das einzige was Shadow Moon (Ricky Whittle) nach Jahren im Bau will, ist es, seine Frau Laura (Emily Browning) wieder in die Arme nehmen zu können. Als seine Vorfreude aber durch die bittere Wahrheit getrübt wird, fängt er kurzerhand einen Posten als Bodyguard beim obskuren Mr. Wednesday (Ian McShane) an. Dieser ist gerade dabei, die alten Götter für den anstehenden Kampf zusammenzutrommeln.
4 Gründe, warum „American Gods“ großartig ist!
1. Die Geschichte: Bei „American Gods“ spielen Fantasie, klassische und moderne Mythologie eine Rolle. Die Serie ist ein bunter Mix aus einer gehörigen Portion Verwirrung mit vielen Überraschungen und etlichen Aha-Momenten. Dass geniale, so an den Haaren herbeigezogen die Story auch klingt, bedient sie sich auch wahrer Geschichte. Wir Zuschauer lernen ein wenig über die skandinavische Besiedlung Amerikas, der Sklaverei und eben den klassischen Göttern der germanischen, ägyptischen und nordischen Mythologie. Fantastisch!
2. Die Figuren: Selten habe ich so viele interessante und bizarre Figuren auf einem Haufen gesehen. Besoffene Kobolde, Frauen die Männer verschlingen, Taxifahrer mit brennenden Augen oder ein Russe, der darüber philosophiert wie man am besten Kühe erschlägt. Die Figuren sind obskur und ziemlich spannend aufbereitet. Für Letzteres sind die Schauspieler verantwortlich. Sie schaffen es, den Figuren Persönlichkeit, Tiefe und Geschichte einzuhauchen. Grandios gespielt sorgt der Cast für eine äußerst glaubhafte Darstellung der Figuren. Brillant!
3. Die Bildsprache: Das letzte Mal, als ich von Bild, Kamera und Szenerie so beeindruckt war, war zu Zeiten von „Breaking Bad“. Und ich dachte schon, da kommt nichts mehr! Doch „American Gods“ bewies mir das Gegenteil. Die Bildsprache ist genau auf die Szenerie abgestimmt und unterstützt die aktuelle Lage, die Geschehnisse und die Gefühle der Protagonisten perfekt. Virtuos!
4. Der Sound: Ich habe selten eine Serie gesehen, die mit der musikalischen Untermalung so spielt wie „American Gods“. In der einen Szene lauschen wir noch bedrohlichen Klängen aus Cello, Geige und dumpfen Bass und in der nächsten dröhnt „Iko Iko“ aus den Lautsprechern des Fernsehgerätes. Ich liebe das! Die Macher bedienen sich an vielen Klassikern, setzen bei dem Hauptthema und einigen Begleitstücken aber auch auf den Komponisten Brian Reitzell. Er hat es geschafft, den Wahnsinn dieser Serie musikalisch festzuhalten und baut mit seinen zum Teil Epos anhauchenden Stücken reichlich Spannung auf. Meisterhaft!
Fazit:
Es gibt nicht viele Serien, bei denen ich so oft aufgesprungen bin und mir dachte „What the Fuck!“. Was jetzt positiv gemeint ist. American Gods hat mich zu 100% überzeugt. Die spannende Story, die obskuren Figuren, die grandiose Arbeit vom Cast, die Bildsprache und nicht zu vergessen, der Sound. American Gods hat mich dermaßen überrascht, dass ich jetzt schon die Sekunden zur zweiten Staffel zähle. Immerhin wurde diese schon bestätigt. Ich kann diese Serie wirklich nur jedem ans Herz legen. Ihr müsst immerhin auch nicht warten, sondern könnte alle Folgen der ersten Staffel in einem Schwung schauen. Dabei empfehle ich Euch mein göttliches Cheesy-Knoblauch Baguette ;-)
Das Rezept für den Binge-Watching Snack:
- Etwa 20 Minuten
- Für 2 Personen
- Einfach
Zutaten:
- 1 Baguette ca. 150 g
- 1 Knoblauchzehe
- 50 g Sour Cream
- 15 g Butter
- 3 g Petersilie
- 40 g Mozzarella gerieben
- 25 g Cheddar gerieben
- Salz
- Pfeffer
- Backpapier
So geht’s:
- Als Erstes stellen wir den Backofen auf 180 Grad ein.
- Jetzt nehmen wir uns das Baguette und schneiden es der Länge nach auf. Genau so, wie wenn Ihr morgens am Frühstückstisch Euer Brötchen halbiert.
- Von beiden Hälften entfernen wir nun ein wenig vom weichen Inneren (Krume) und schaffen somit Platz für den Käse.
- Bevor wir die beiden Baguette-Hälften mit Käse befüllen, bestreichen wir sie mit der Sour Cream.
- Dann verteilen wir den geriebenen Mozzarella und Cheddar auf dem unteren Teil des Baguettes und geben anschließend die zweite Hälfte sozusagen als Deckel wieder obendrauf.
- Jetzt schmelzen wir in einem Topf bei geringer Hitze die Butter, hacken Petersilie und Knoblauch fein und geben beides zur Butter.
- Während die Butter schmilzt, ordentlich rühren und dabei Knoblauch und Petersilie im Topf verteilen. Mit Salz und Pfeffer ein wenig würzen.
- Danach nehmen wir uns einen Pinsel und bestreichen unser Baguette großzügig mit dem Butter-Knoblauch-Petersilien Mix. Ruhig auch an den Seiten.
- Anschließend nehmen wir uns ein großes Stück Backpapier (Groß genug, damit wir unser Baguette darin einpacken können), halten es unter fließendem Wasser und zerdrücken es dabei. Das Backpapier sollte ordentlich nass werden. Danach wringen wir es aus, bis es nur noch leicht feucht ist. Dann breiten wir das Backpapier wieder aus und verpacken darin unser Baguette.
- Das Ganze geben wir auf den Gitterrost und auf die mittlere Ebene des Backofens. Dort backen wir unser Cheesy-Knoblauch Baguette 10 Minuten lang.
- Nach den 10 Minuten entfernen wir das Backpapier und schieben unser Baguette noch einmal für 2 Minuten in den Ofen. Dadurch bekommt es eine schöne Bräunung und eine leicht knusprige Oberfläche.
- Zum Schluss teilen wir unser Cheesy-Knoblauch Baguette noch in mundgerechte Happen auf, versehen diese mit Zahnstochern, hauen uns auf die Couch und schalten „American Gods“ Staffel 1 ein.