Ein Abend mit „Bloodline“ und Mozzarella Wraps

Juli 2017
Binge Watching Snack: Bloodline Staffel 3 mit Mozzarella Wraps
Binge Watching Snack: Bloodline Staffel 3 mit Mozzarella Wraps

Hallo Fans der episodischen Unterhaltung,

ihr kennt das Gefühl. Über Jahre hinweg schaut man Staffel für Staffel eine Serie und dann irgendwann ist mit der finalen Folge alles vorbei. Schluss aus Mickey Maus! Ich werde dann immer etwas melancholisch und weine der Serie ein paar Wochen hinterher. Auch wenn es im aktuellen Fall, keine Liebe auf den ersten Blick war.

2015 fing alles an. Auf Netflix entdeckte ich eine Serie namens „Bloodline“. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich mich auf das Netflix Original einließ. Vielleicht war es das interessante Teaserbild, die gute Musik im Trailer, die Bilder der wunderschönen Kulisse oder die Tatsache, dass die Carrie Darstellerin von 1976 mit an Bord war. Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur noch, am Anfang tat ich mich echt schwer mit der Serie. So schwer, dass ich nach den ersten beiden Folgen sogar aufhörte. Doch nach ein paar Wochen gab ich „Bloodline“, warum auch immer noch eine Chance. Und von da an liebte ich die Serie. Wenn man es zusammenrechnet, habe ich in 3 Jahren, verteilt auf 3 Staffeln, 33 Episoden geschaut und damit einen Tag und neun Stunden vor dem Fernseher gesessen. Auf jeden Fall keine verschenkte Zeit!

Vor knapp 2 Wochen habe ich mir dann im Eilverfahren die finale und damit letzte Staffel von „Bloodline“ rein gezogen. Und jetzt, trotz des schweren Starts vermisse ich „Bloodline“, vermisse die Figuren, die Umgebung, ach einfach die gesamte Serie!

Nichtsdestotrotz hat das Ende aber auch was Gutes. Denn mit dem finalen Finale kommt auch ein neuer „Serienfutter“ Beitrag. Anders als sonst bequatschen wir hier nicht nur die dritte Staffel, sondern gleich die komplette Serie. Der Rest bleibt aber wie gewohnt und so präsentiere ich Euch neben meiner Meinung zu „Bloodline“ auch das Rezept für den passenden Binge-Watching Snack ;-)

Die Rayburns …

Bloodline erzählt uns die dramatische Geschichte der Familie Rayburn. Sie haben ein hohes Ansehen in der Gemeinde und genießen den Status einer perfekten Familie. Doch hinter der Fassade bröckelt es. Die nach außen dargestellte heile Welt entpuppt sich als ein Gerüst aus Lügen und Verleumdung. Blut ist dicker als Wasser, doch wenn die rosarote Brille in Gefahr gerät und eine Familie zu zerreißen droht, können unkontrollierte Impulse zu dramatischen Handlungen führen.

Da wo andere Urlaub machen …

Die wirklich wunderschöne Kulisse der Florida Keys, Schauplatz von „Bloodline“ könnte keinen besseren Kontrast zu den dunklen Geheimnissen der Familie Rayburn bieten. Mit türkisfarbenem Wasser, durchschnittlichen 28 Grad das Jahr über und Sonne satt sind die Florida Keys eigentlich mehr als Urlaubsziel und weniger als Ort dramatischer Handlungen bekannt. Da passt es aber auch wieder gut, dass die Rayburns seit 45 Jahren ein Hotel in der Gemeinde Islamorada unterhalten. Fast so alt wie das Hotel, sind auch die totgeschwiegenen und hinter Verschluss liegenden Geheimnisse der Familie. Nach und nach kommen diese aber ans Tageslicht und sorgen für mächtigen Wirbel im Paradies.

Im ersten Moment scheint die Welt aber noch heile zu sein und nur einer der Familienmitglieder, der älteste Sohn Danny (Ben Mendelsohn) geht als Arschloch hervor. Aber schon nach der ersten Folge wird klar, dass auch Vater Robert (Sam Shepard), Mutter Sally (Sissy Spacek), die Brüder John (Kyle Chandler) und Kevin (Norbert Leo Butz) und Schwester Meg (Linda Cardellini) einen Teil an der dramatischen Familiengeschichte mitgeschrieben haben.

Eigentlich sollte man „Bloodline“ nicht als Serie, sondern vielmehr als einen sehr langen Film sehen. Die einzelnen Episoden kommen immerhin auch ohne Namen aus und werden einfach nur mit Teil 1 bis Teil 33 betitelt. Die Geschichte baut sich dabei von Folge zu Folge langsam auf und arbeitet sich kontinuierlich weiter zum großen Finale. Mit jedem Teil kommen neue Details ans Tageslicht und vervollständigen das Puzzle, welches uns zu Beginn ungelöst auf den Tisch geworfen wurde.

Ein Familiendrama im Paradies!

Wir verfolgen die Geschichte, den Ablauf, den Start, die Mitte und das Ende eines Familiendramas inmitten vom Paradies. Erzählt wird uns die Geschichte von John, dem zweitältesten Sohn der sich seine Brötchen als Detective verdient. Er ist so was wie der gute Samariter, der als Cop nicht nur die Insel beschützt, sondern auch Helfer in der Not für Danny, Kevin, Meg und all die anderen ist. Ein Typ, der scheinbar stets einen kühlen Kopf bewahrt und immer die richtigen Entscheidungen trifft. Dabei braucht das schwarze Schaf der Familie, Danny seine Hilfe noch mit am meisten. Wenn nicht gerade sein hitzköpfiger Bruder Kevin Unterstützung sucht.

Die Erzählstruktur ist besonders. Das merkt man direkt am Anfang der Serie. Es wird zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gesprungen. So erfahren wir direkt zu Beginn von „Bloodline“ was John seinem Bruder Danny angetan hat. Ob wir den Worten und Bildern glauben dürfen oder ob man versucht, uns hinters Licht zu führen, wird dabei nicht sofort klar.

Das Familiendrama wird uns langsam, aber mit sehr viel Atmosphäre und Tiefgang erzählt. Viele kleine Nebenhandlungen reißen uns erst einmal von der Haupthandlung weg. Das sollte aber niemanden stören, denn die daraus resultierenden Konsequenzen sorgen für heftigen Aufschwung und geben uns Antworten auf die vielen kleinen Fragen.

Wahrscheinlich fand ich zu Beginn der Serie einfach keinen Zugang, weil mich die Geschichte nicht packte. Weil mich die Figuren nicht interessierten, weil es mir zu langsam ging oder ich überfordert mit den Zeitsprüngen war. Warum ich dann schlussendlich doch noch den Zugang zu „Bloodline“ fand, ist schwer zu sagen. Man muss sich in die Figuren hineinversetzten, versuchen zu verstehen, was da in deren Leben gerade abgeht und sich fragen, was als Nächstes passieren wird. Macht man das, wird die Serie urplötzlich spannend und man wartet nur darauf, das nächste Puzzlestück zu finden und platzieren zu können.

Es ist äußerst spannend mitzuerleben, wie sich die eigene Meinung zu den verschiedenen Figuren im Laufe der Serie entwickelt und verändert. Denn mit jedem aus der Tiefe geborgenen Detail wendet sich das Blatt für die Protagonisten und wo man zu Beginn noch mit böser Miene den Kopf schüttelte, kommt auf einmal ein Gefühl von Mitleid und Verständnis auf.

Bloodline brauchte 3 Staffeln um ein Familiendrama zu erzählen. Die Serienschöpfer Todd A. Kessler, Glenn Kessler und Daniel Zelman wollten die Geschichte eigentlich noch auf weitere Staffeln ausdehnen. Tja das hat nicht geklappt und auch wenn ich die Serie vermissen werde, so wurde für mich in den 33 Episoden alles gesagt.

Ein Ende war unausweichlich und doch trauere ich „Bloodline“ hinterher. Vor allem weil nach dem Abschied einige offene Fragen bleiben. Wie sieht die Zukunft der Familie Rayburn aus? Wer wird zur Rechenschaft gezogen? Das Finale reist mögliche Szenarien an, überlässt uns Zuschauern aber die letztendliche Entscheidung. Wir dürfen uns unser eigenes Zukunftsszenario kreieren. Auch wenn das nicht jeden zufriedenstellen wird, so regt das Finale von „Bloodline“ immerhin unsere Kreativität an.

Dieses teilweise offene Ende könnte damit zusammenhängen, dass Netflix die Serie nicht weiterverfolgt. Vielleicht war die Staffel bereits abgedreht und eine Änderung nicht mehr möglich. Vielleicht war es aber auch von den Machern so gewollt. Das Ende ist auf jeden Fall genau so ungewöhnlich wie die Serie selbst.

Als mich „Bloodline“ erst einmal gepackt hatte, ließ mich die Serie nicht mehr los. Zuerst will man die Wahrheit erfahren, dann das Warum verstehen und schlussendlich den Untergang mit verfolgen. Eine starke Geschichte wird mit viel Tiefgang und Atmosphäre erzählt. Untermauert wird die Story von einer grandiosen Kulisse, großartigen Schauspielern und einer interessanten Erzählstruktur.

Bloodline ist zu Ende! Ich habe dafür 3 Jahre gebraucht. Ihr könnt jetzt sofort in einem Tag und neun Stunden in die Geschichte eintauchen. Dafür empfehle ich Euch aber einen Vorrat an Getränken und eine doppelte Portion meiner Mozzarella Wraps ;-)

Das Rezept für den Binge-Watching Snack:

  • Etwa 15 Minuten
  • Für 4 – 8 Personen
  • Einfach
Drucken

Zutaten:

  • 4 Tortilla Wraps a ca. 25 g
  • 200 g Mozzarella gerieben
  • 175 g Frischkäse
  • Petersilie ca. 5 g
  • 4 El Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer

So geht’s:

  1. Als Erstes stellen wir eine Pfanne (am besten eine Grillpfanne) bei hoher Stufe auf den Herd.
  2. Jetzt nehmen wir die 4 Tortilla Wraps und bestreichen sie mit dem Frischkäse.
  3. Anschließend hacken wir die Petersilie fein und geben sie auf die mit Frischkäse bestrichenen Tortilla Wraps.
  4. Danach verteilen wir den Mozzarella Käse darüber.
  5. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen und anschließend aufrollen.
  6. Dann bestreichen wir unsere gerollten Mozzarella Wraps mit Olivenöl und geben sie in die heiße Pfanne.
  7. Wir braten unsere Mozzarella Wraps von allen Seiten etwa 1 – 2 Minuten an, bis der Käse zerlaufen ist und die Wraps eine schöne Bräunung erhalten haben.
  8. Bevor wir servieren, schneiden wir die Wraps noch in mundgerechte Happen, hauen uns auf die Couch und schalten „Bloodline“ ein.

fertig …

Binge Watching Snack: Bloodline Staffel 3 mit Mozzarella Wraps