Ein Abend mit „Versailles“ Staffel 1 und königlichen Schoko-Orangen-Pfeffer-Schnecken
August 2017Hallo Fans der episodischen Unterhaltung,
ich bin ja eigentlich nicht so der Fan von Serien mit historischem Hintergrund, geschweige denn von irgendwelchem Mittelalter Kram. Die gute Nicole von smalltownadventure.net schwärmte allerdings lange Zeit von der Serie „Versailles“. Sie verfasste sogar eine Review und gab der Serie 5 von 5 Sternen. Für mich Grund genug, der Serie eine Chance zu geben. Nun bin ich mit Staffel 1 durch und Ihr wisst, was das heißt. Zeit für einen neuen „Serienfutter“ Beitrag.
Meine Meinung zur Serie und das Rezept für den passenden Binge-Watching Snack erfahrt Ihr in den kommenden Zeilen.
Nicht nur die Amis können Großes!
Bei „Versailles“ ist alles groß und imposant. Angefangen bei der Kulisse bis hin zu den Kostümen. Immerhin spielt die Serie zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert und dann handelt „Versailles“ auch noch von König Ludwig XIV, dem sogenannten Sonnenkönig. Sprich, wenn man Authentizität erreichen möchte, muss man schon ein wenig in die Brieftasche greifen. Tja und das taten die Macher auch. Knapp 30 Millionen Euro hat die erste Staffel gekostet. Damit springt die Serie nicht nur an die Spitze der bisher teuersten europäischen Produktionen, sondern reiht sich auch ganz weit oben im internationalen Vergleich ein.
Eine Multikulti Produktion …
Dass der französische Sender Canal+ überhaupt mit solchen Summen spielen konnte, lag an einer Kooperation mit den Sendern Super Channel (Kanada) und BBC Two (England). Diese Kooperation führte jedoch auch dazu, dass „Versailles“ in englischer Sprache aufgenommen wurde. Was den Franzosen überhaupt nicht gefiel. Immerhin erzählt „Versailles“ ein Stück französische Geschichte und immerhin wurde in Frankreich am Original Schauplatz gedreht.
Versailles ist eine Multikulti Produktion. Das zeigt auch der Cast mit Schauspielern aus England, Wales, Irland, der Schweiz und ja, einige kommen auch aus Frankreich. Die beiden Briten Simon Mirren und David Wolstencroft stehen als Showrunner hinter der Serie.
Alleine sind wir schwach, gemeinsam aber sind wir stark. Eines steht fest. Diese Zusammenarbeit zwischen französischen, kanadischen und englischen Fernsehmachern beweist, dass nicht immer zu viele Köche den Brei verderben. Versailles ist pompös, sexy, dramatisch, spannend, hinterhältig und überraschend. Hier waren Leute vom Fach am Werk und sie alle, haben ihr bestes gegeben.
Ich bin Frankreich, ich bin euer König.
Wir verfolgen die Geschichte des 28-Jährigen König Ludwig den 14. Gespielt wird die Figur von dem mir bis dato völlig unbekannten britischen Theater- und Filmschauspieler George Blagden. Er verkörpert den recht gütigen und intelligenten aber auch eigensinnigen Sonnenkönig grandios. Obwohl die Kostüme, die Mimik und vor allem die Frisuren am Hofe den einen oder anderen schmunzeln lassen könnten, so wirkt das Ganze auf mich nicht lächerlich, sondern authentisch und glaubhaft bis ins letzte Detail.
Der Sonnenkönig hat nur noch ein Ziel vor Augen. Er will das Jagdschloss seines Vaters in Versailles zu einem prachtvollen mega Schloss ausbauen lassen. Dort soll eine neue Heimat für die Mächtigen, die Unterstützer, die Diener, dem Adel und auch für das normale Volk entstehen. Auf dem Weg dorthin stößt der König auf Widerstände. Natürlich. Auf der einen Seite sind seine Berater, die einem Umzug ins alte Jagdschloss skeptisch gegenüberstehen. Für den König aber kein Problem, immerhin sind das nur Jasager, die man nicht überzeugen muss. Viel gefährlicher sind da auf der anderen Seite die scheinbaren Unterstützer und Freunde, welche den König vom Thron stützen wollen. Intrigen sind also an der Tagesordnung.
Neben dem gigantischen Ausbau von Versailles, den Intrigen und reichlich Vergnügen mit dem weiblichen Geschlecht strebt König Loui auch noch einen Kampf gegen die Niederlande an. Langweilig wird dem König also nicht. Dazu kommt noch das schwierige Verhältnis vom Sonnenkönig zu seinem homosexuellen Bruder Philippe I, Herzog von Orléans (Alexander Vlahos).
Ein Hochgenuss!
Eines ist mir bei „Versailles“ besonders aufgefallen. Mir wurde nie langweilig. Ich habe jede Sekunde dieser Serie genossen. Das haben bei mir noch nicht viele Serien geschafft. Das Leben am Hofe bietet aber auch genug Stoff für spannende Geschichten. Man muss nur wissen, wie es geht. Handwerklich haben die Macher hier großartige Arbeit geleistet. Lange Kamerafahrten über den großen Garten, eine Kulisse, die bis ins letzte Detail ausgearbeitet wurde und Kostümbildner, die genau wissen, wie es geht.
Authentizität, Authentizität, Authentizität. Ich kann es gar nicht oft genug sagen. Kulisse, Kostüme, die Art zu Reden, sich zu Bewegen. Ja so stelle ich mir das Leben von damals in Frankreich vor. Der Cast ist sozusagen das i-Tüpfelchen. Er tut sein übriges um die ganzen kleinen Details zusammenzuhalten und aus „Versailles“ eine grandiose Serie zu machen.
Wo ist das aber?
Versailles ist großartig aber … Nein es gibt kein aber. Zu Beginn der Serie hatte ich noch einen kleinen Kritikpunkt. Nämlich die Musik. Die gefiel mir anfangs überhaupt nicht. Wo die Serie in allen visuellen Aspekten so authentisch ist, geht man in Sachen untermalender Musik in die Moderne. Die Titelmelodie ist der Song „Outro“ der Band M83. Ein Stück mit viel Synthesizer aus dem Jahre 2011. In der Serie selbst, wenn es heiß umhergeht oder dramatisch wird, untermalen elektronische Stücke die Szenerie. Oft sehr basslastig, tief aber mit hellen Tönen vom Synthesizer.
Das passte für mich anfangs nicht zusammen. Aber nach einiger Zeit gefiel mir das sogar recht gut. Es lockert die altmodische Atmosphäre auf und bringt einen Hauch Modernität in die Serie.
Fazit:
Versailles ist eine grandiose Serie, welche mich keine Sekunde lang in Langeweile wiegte. Sie erzählt vielleicht nicht zu 100% das historisch korrekte Leben von König Ludwig den 14, vom Alltag am Hofe, von seinem Bruder Philippe, den vielen Affären und bösen Intrigen. Aber das muss eine Serie ja auch nicht. Eine gute Serie lässt immer Raum für Kreativität und Eigenständigkeit. Ich für meinen Teil bin froh, der Serie eine Chance gegeben zu haben und kann es kaum abwarten, dass Staffel 2 herauskommt. Das ist immerhin schon gesichert. Auch eine dritte Staffel wird es geben. Es scheint also so, als wären Nicole und ich nicht die Einzigen, die unseren König so sehr verehren.
Die zweite Staffel soll im September bei Netflix verfügbar sein. Bis dahin könnt Ihr die erste Staffel dort streamen und dabei meinen königlichen Binge-Watching Snack genießen.
Das Rezept für den Binge-Watching Snack:
- Etwa 30 Minuten
- Für 3 – 4 Personen
- Einfach
Zutaten:
- 275 g Blätterteig (1 Packung)
- 100 g Belmandel oder ähnliches
- 1 Eigelb
- Schwarzer Pfeffer (fein aus der Mühle)
- Etwas Mehl
- Etwas Orangenabrieb
- Muffinblech für 12 Muffins
- Eventuell 12 Muffin Papierförmchen
So geht’s:
- Als Erstes stellen wir den Backofen auf 200 Grad ein. Das Backblech lassen wir dabei im Ofen, und zwar auf der zweiten Schiene von unten. Dann geben wir etwas Mehl auf die Arbeitsfläche. Das verhindert, dass der Blätterteig kleben bleibt. Dann befreien wir den Teig aus der Verpackung und breiten ihn auf der Arbeitsfläche aus.
- Jetzt bestreichen wir den Blätterteig mit der Belmandel Creme. An den Seiten ruhig etwas Platz lassen.
- Nun bestreuen wir alles mit Pfeffer und Orangenabrieb.
- Jetzt wird es etwas knifflig. Einfach die Ruhe bewahren. Wir rollen den Blätterteig jetzt auf, und zwar von der langen Seite aus. Stück für Stück arbeiten wir uns vor, bis wir eine schöne Rolle haben. Die Rolle legen wir zum Schluss mit der „Naht“ nach unten.
- Nun nehmen wir uns ein sehr scharfes Messer, bestäuben es mit ein wenig Mehl und teilen die Rolle in 12 gleiche Stücke auf.
- Jetzt bestreichen wir unsere 12 Blätterteig-Schnecken mit Eigelb.
- Bevor unsere Schnecken auf das Muffinblech kommen, schneiden wir die Muffin Papierförmchen zu Recht. Wir brauchen nur den Boden der Förmchen. Ihr könnt sie aber auch ganz lassen. Ihr könnt auch einfach das Muffinblech sehr gut einfetten. Ganz wie Ihr wollt.
- Liegen unsere Schoko-Pfeffer-Orangen Schnecken schön aufgeteilt im Muffinblech, kann das Ganze auch schon in den Backofen.
- Wir geben das Muffinblech auf das Backblech im Ofen. Dort bleiben unsere Schnecken für 15 – 20 Minuten. So lange, bis der Teig ordentlich aufgegangen ist und unsere Schnecken eine schöne Bräunung haben.
- Sind unsere Schnecken fertig, holen wir sie aus dem Ofen und lassen sie kurz abkühlen. Zum Schluss holen wir sie noch aus der Form und schmeißen die erste Staffel von Versailles an :-)