Verkocht: Mein scheitern an einem Dinkelvollkornbrot
April 2017Hallo liebe Leser,
eine weitere Kategorie hat es auf meinen Blog geschafft. Eine Kategorie, die hoffentlich nicht so oft mit neuen Beiträgen befüllt wird. Denn hier geht es ums Scheitern! Ich habe Spaß daran, mir eigene Rezepte auszudenken. Spaß daran diese dann umzusetzen und schlussendlich auch online zu stellen. Im Kopf und auf dem Papier scheint immer alles zu funktionieren und die Zutaten und Handgriffe klingen perfekt. Doch während ich dann koche oder backe, geht irgendetwas schief und das so toll erdachte und aufgeschriebene Rezept bedarf einer Überarbeitung. Manchmal muss ich es komplett überdenken und manchmal reicht es auch aus, nur an ein paar Stellschrauben zu drehen. Darum geht es in der Kategorie „Verkocht“. Zum einen möchte ich Euch an meinem Missgeschick teilhaben lassen und zum anderen möchte ich das Ganze noch einmal Revue passieren lassen.
Den Anfang mache ich mit einem Backrezept. Ich wollte ein leckeres Dinkelvollkornbrot backen. Mit Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen und Rosmarin. Der Teig sollte ein Hefeteig werden. Eben einer aus 100% Dinkelvollkornmehl. Es sollte aber noch rustikaler werden. Also entschloss ich mich für aromatischen Rosmarin und eben den Sonnenblumen sowie Kürbiskernen.
Eines vorab, das Brot schmeckte gar nicht schlecht. Ja es war lecker, aber auf dem Weg zum fertigen Brot hatte ich einen richtig blöden Fehler gemacht. Davon später mehr. Hier erst einmal meine Liste an Zutaten:
- 500 g Dinkelvollkornmehl
- 5 El Olivenöl
- 25 g frische Hefe
- 4 Tl Salz
- 1 Tl brauner Zucker
- 3 El Sonnenblumenkerne
- 3 El Kürbiskerne
- 350 ml lauwarme Wasser
- 150 ml Sprudelwasser
- 200 ml Wasser für den Backofen
- 2 Zweige Rosmarin
Als Erstes stellte ich den Backofen auf 60 Grad. Bevor ich den Teig im Backofen ausbackte, hatte ich ihn bei niedriger Temperatur etwas gehen lassen. Dann machte ich mich an den Teig. Die Hefe löste ich in lauwarmen Wasser auf. Dazu gab ich noch das Öl und das Sprudelwasser. Soweit so gut. Das Mehl siebte ich und vermischte es anschließend mit Salz, Zucker, Rosmarin und den Sonnenblumen sowie Kürbiskernen. Dann gab ich die Flüssigkeit langsam zum Mehl und verrührte alles mit den Händen. Bis hier hin war alles in Ordnung.
Irgendwann kam dann aber der Zeitpunkt, wo kein Mehl mehr da war! Das Dumme war nur, ich hatte noch gut 250 ml von meinem Wasser-Öl-Sprudelwasser-Hefe-Gemisch übrig! Egal, ich hatte einfach den Rest dazugeschüttet und weiter versucht einen ordentlichen Teil herzustellen. Das war keine gute Idee. Denn jetzt hatte ich viel zu viel Flüssigkeit verwendet und vor mir lag eine klebrige und nasse Pampe! Also gab ich mehr Mehl dazu. Zum Glück hatte ich noch etwas von dem Dinkelvollkornmehl übrig. Also gab ich, in der Hoffnung das weitere Mehl würde die Flüssigkeit ausgleichen nach und nach mehr Mehl dazu. Leider klappte das nicht. Es war immer noch zu wenig Mehl. Ich hatte immer noch einen übelst klebrigen und halb flüssigen Teig vor mir!
Okay, Dinkelvollkornmehl hatte ich keines mehr aber Standard Weizenmehl Typ 405. Also bevor ich alles wegschmeißen musste, versuchte ich es mit Standard-Mehl zu reparieren. Ich hatte einfach immer mehr Mehl dazugegeben, bis der Teig nicht mehr so klebrig und nass, sondern schön geschmeidig wurde. Endlich, der Teig war repariert. Nur hatte ich jetzt weder die Ahnung, wie viel Mehl ich insgesamt verwendet hatte, noch konnte ich es als Dinkelvollkornbrot betiteln.
Durch die neue Menge an Mehl hatte ich darüber hinaus ein Mega-Brot erschaffen. Das Teil ging im Ofen, beim Gehen erheblich über den Rand der Tellerform. Es wurde echt riesig! Die Backzeit betrug Ganze 75 Minuten bei 250 Grad bzw. nach 30 Minuten stellte ich den Ofen auf 190 Grad. Dazu gab ich während des ganzen Backprozesses eine feuerfeste Schale mit etwas Wasser in den Ofen.
Fazit mäßig kann ich nur sagen, ja das Brot war lecker. Es wurde aber viel zu groß. Der Fehler war einfach, dass ich für die geplante Menge an Mehl viel zu viel Flüssigkeit verwendete. Ich hätte von dem Leitungswasser und auch von dem Sprudelwasser weniger nehmen müssen. Insgesamt hätten 200 – 250 ml ausgereicht. Wenn ich das nächste Mal ein Brot backe, weiß ich bescheid!
Aus Fehlern lernt man …